Dagmar Domrös
Dramaturgin, Künstlerische Leiterin
geboren 1972 in Hamburg. Nach einer Ausbildung zur Verlagskauffrau bei Gruner und Jahr, studierte Dagmar Domrös Germanistik, Amerikanistik und politische Wissenschaft in Hamburg. Erste längere Hospitanzen in der Dramaturgie des Thalia Theaters in Hamburg bestätigten sie in ihrem Wunsch, ihren beruflichen Weg im Theater zu gehen. Nach einem Studienjahr an der University of Massachusetts in Amherst verbrachte sie ein Jahr als Assistentin des Künstlerischen Leiters eines New Yorker Off-Broadway-Theaters, das ausschließlich Uraufführungen amerikanischer Dramatiker produzierte. Wynn Handman mit seinem unerschütterlichen Glauben an die Kraft des Theaters („ride those imaginary horses!“) wurde zum Mentor und Vorbild für ihren weiteren Weg. Dieser führte nach dem Magister zunächst für vier Jahre ans Stadttheater Heidelberg, wo sie u.a. für zwei Ausgaben des Heidelberger Stückemarkts – Forum junger Autoren verantwortlich zeichnete. 2005 kam sie nach Berlin und schloss sich bis 2009 der transatlantischen Company German Theater Abroad (GTA) unter der künstlerischen Leitung von Ronald Marx an. Als Dramaturgin und Koproduzentin verwirklichte sie u. a. das Projekt „Stadttheater New York“ in Manhattan und „Road Theater“ eine Reise von New York nach Los Angeles mit Aufführungen in 24 Städten der USA. 2007 mitbegründete sie die freie Künstlergruppe spreeagenten Berlin und produzierte in diesem Kontext das Kulturdorfprojekt ZALINA, ein Stationentheater anlässlich der Kulturhauptstadt Europas in Sibiu.
2010 schloss sich Dagmar Domrös dem Ensemble des Theater o.N. als Dramaturgin an und entdeckte das Theater für Kinder, speziell für Zuschauer*innen ab 2 Jahre als Forschungs- und Experimentierfeld. 2012 übernahm sie gemeinsam mit Vera Strobel die künstlerische Leitung. Ihr Interesse gilt einem Theater, das sich immer wieder Impulsen öffnet, sei es durch internationalen Austausch, sei es durch die Hinwendung zu neuen Genres, Zielgruppen oder Methoden.
„Ich bin Mitglied des Theater o.N.-Ensembles, weil ich hier selbstbestimmt arbeiten kann; zugleich visionär und pragmatisch. Und weil ich hier Menschen angetroffen habe, die eigensinnig und beharrlich ihre Identität als Künstler*innen über Zeitenwenden hinweg behaupten. Das macht Mut.“
Dagmar Domrös