جنية Dschinnīya (6-13)
Das Wesen der Wünsche |
Gold! Macht! Bratwurst! Was passiert, wenn eine Dschinnīya – ein weiblicher Flaschengeist – aus der arabischen Wüste ausbricht und nicht mehr jeden Wunsch erfüllen möchte?! Was brauche ich überhaupt im Leben, was wünsche ich mir sehnlichst, und was soll und darf auch nur ein Wunsch bleiben? Stück für Stück füllt sich
der Bühnenraum mit Geschichten, Liedern und Wünschen. Mittendrin sitzt das Publikum in dieser wachsenden Installation und begleitet einen jungen Musiker bei seiner Reise zu sich selbst – immer dabei eine eigenwillige Dschinnīya, die ihn und das Publikum inspiriert, tief in sich hinein zu horchen – in das eigene Reich der Wünsche
und Träume.
Bereits in der Recherche wurde die Nähe des Zielpublikums gesucht und mit ihm über seine Wünsche und Sehnsüchte gesprochen. Aufnahmen der mehrsprachigen Kinderstimmen sind auch in der Inszenierung zu hören. Beinahe beiläufig werden die Themen Selbstwert, Migrationsgeschichte und Geschlechterrollen behandelt. Sie finden in den Erzählungen und Erfahrungen über das Wünschen einen natürlichen Platz,
ohne dass diese Lebensrealitäten problematisiert werden. Das Team hat hierfür vor allem autobiografisch in der Stückentwicklung gearbeitet.
Auf deutsch, wienerisch und arabisch erzählen Minouche Petrusch (Deutschland) und René Sami Salim (Österreich & Saudi-Arabien) Geschichten mit Musik und Schattenspiel und nehmen das Publikum mit auf eine märchenhafte Reise für ale Sinne. Im Nachspiel können alle Zuschauer:innen ihre eigenen Wünsche der Bühne hinzufügen. So entsteht eine große, immer weiter wachsende Wunschinstallation in der erstaunlich viele Gemeinsamkeiten entdeckt werden dürfen.
Idee, Spiel: Minouche Petrusch
Musik, Spiel: René Sami Salim
Ausstattung, Kostüm: Marie Akoury
Bühnenbau: Tilo Käbel, Katja Kentenich
Sounddesign, Licht: Edgardo Gómez
Produktionsleitung, Dramaturgie: Hannes Raphael
Fotos: Till Budde
Video: Markus Roche, Jens Staeder
Besonderer Dank gilt Nora Amin, Michaela Millar, Katharina Dimitrov-Mohammad, Nadim Akoury, Belinda Masur, Mario Teuber, Karoline Heyde, Victor Gismondi, Oma Leni, Yaser Mohammad, Tina Schulle, Silke Saalfrank, Vera Strobel, Dagmar Domroes, Volker Siegel, Gutshof Einklang, allen Wünscher:innen.
Eine Produktion von Minouche - Theater für Menschen
In Kooperation mit Theater o.N. und der Klasse 6a der Heinrich-Seidel Grundschule (Berlin Gesundbrunnen).
Gefördert vom Fonds Darstelende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
IKARUS-Preisträger der Jugendjury im Bereich Kindertheater 2024
IKARUS-Jury 2024:
Dschinnīya beeindruckt durch seinen gelungenen Umgang mit selbstverständlicher Mehrsprachigkeit sowie dem Hinterfragen von Erwartungshaltungen und letztlich dem Befreien von diesen hin zu einem selbstermächtigten Vorgehen und Ausdrücken.
Dschinnīya lädt das Publikum ein in eine zauberhafte und zugleich realitätsreflektierende Welt voller Fragen und Wünsche. Die Geschichte eines jungen Musikers auf Erkundungsreise seiner selbst und einer Dschinnīya, die nicht mehr einfach nur jeden Wunsch erfüllen will, regt zum Nachdenken über eigene Wünsche und Bedürfnisse an. Durch die einzigartige Inszenierung, die das Publikum aktiv einbezieht, wird eine intime
Atmosphäre geschaffen, die die Zuschauenden auf eine Reise der Selbstreflexion mitnimmt. Das Spiel und Konzept von Minouche Petrusch zusammen mit Spiel und Musik von René Sami Salim sowie Ausstattung und Kostüm von Marie Akoury und dem Gesamtkonzept erschaffen eine Welt, in die das Publikum eintauchen kann,
die sowohl unterhaltsam als auch inspirierend ist. Ein Theatererlebnis, das letztlich Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistert und anregt.