09.11.2019 | Repertoire, Kinder, 10+ |

Wie kann ich stehen in einer Welt, die kippt? (12+)


Fragen an eine Generation, die vor 30 Jahren jung war |

Radiotheater |

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»Was ist denn mit den Leuten los? Was passiert da gerade, wenn im Fernsehen so viele Menschen gezeigt werden, die demonstrieren und die sich versammeln überall? Was wollen die überhaupt und warum sind die alle so aufgeregt? Es herrscht ein bisschen chaotische Stimmung.«

30 Jahre nach dem Fall der Mauer richtete das Theater o.N. zusammen mit 17 Schüler*innen der Thalia-Grundschule aus Berlin-Friedrichshain in einem forschend-dokumentarischen Theaterprojekt den Blick auf die, die in der damaligen Umbruchsituation 11 bis 15 Jahre alt waren. Aus der Recherche, was die »Erfahrungswucht« im Jahr 1989 mit ihnen und ihrer Suche nach Identität gemacht hatte, entstand nach der Werkstattschau im November 2019 im Theater o.N. eine Inszenierung, die am 7. März 2020 im Theater unterm Dach Berlin uraufgeführt worden wäre. Zwei Tage vor der Premiere mussten die ausverkauften Vorstellungen aufgrund der Covid 19 – Maßnahmen abgesagt werden.

Eine wiederkehrende Frage während des Produktionsprozesses war, wie wir den heute 12jährigen die damals nur sehr vage und subtil wahrgenommene Atmosphäre der gesellschaftlichen Veränderung vergleichbar machen können. Wie fühlt sich das an, wenn sich die Stimmung verändert, wenn etwas kippt? Woran orientiere ich mich, was hindert mein Fallen?

Nun, im Juni 2020, sind wir um einige Erfahrungen reicher. Erfahrungen, die die heute 12jährigen mit ähnlichen Fragen auf ihre Eltern blicken lassen: Was werden sie tun? Wie werden sie sich verhalten? Verändert sich unser Leben? Und wer oder was kann uns Sicherheit geben in dieser wankenden Welt? Das Radiotheater ist unsere auditive Bühne, unser Fenster zur Welt, in die wir unsere Inszenierung nun endlich setzen möchten. Es ist unser Ausweg aus der mit Corona verbundenen Krise der Kunst und Kunstschaffenden. Es ist eine Aufnahme, entstanden im Juni 2020, mehr als 30 Jahre nach dem Fall der Mauer in einer Zeit, die ebenso eine Zäsur markiert und historisch nachhallen wird.

Sprecherinnen und Sprecher: Greta Burke, Charlotte Ortgies, Noah Dornbusch, Paul Chalupecky, Finn Röblitz, Elias Domrös, Doreen Kutzke, Steffen Petzold, Heike Krowoza sowie die Interviewpartnerinnen und Interviewpartner aus den Original- Interviews

Regie: Cindy Ehrlichmann und Iduna Hegen
Dramaturgie: Dagmar Domrös
Arrangements & Musikalische Bearbeitung: Steffen Petzold, Doreen Kutzke
Aufnahme, Mix und Mastering: Janne Lounatvuori
Ausstattung der Originalproduktion und der Schaufenster: Gwendolyn Noltes
Produktionsleitung: Katharina Bischoff
Pädagogische Begleitung: Heike Krowoza, Beatrice Elsner
Presse: Fellmedia Berlin
Technik, Licht: Robert Lange
Foto, Film: Karsten Bartel
Grafische Beratung: Sophia Martinek

Eine Produktion des Theater o.N. in der Reihe »Freiheit – Umbruch – Widerstand« mit freundlicher Unterstützung des Theater unterm Dach. Gefördert von: Fonds Soziokultur, Senatsverwaltung für Kultur und Europa, TUSCH Berlin, Projekt »Aufbruch1989 – Erinnern2019«, Feld Theater für junges Publikum, Thalia Grundschule Berlin.

Unser Dank gilt allen Menschen die an der Inszenierung beteiligt waren.

Urheber: Manfred Petzold

Urheber: Manfred Petzold

Protagonist: Steffen Petzold in seinem Heimatdorf Wiederstedt, ein Steinwurf von seinem Haus am Dorfrand entfernt auf der Hauptstrasse nach Arnstedt

Protagonist: Steffen Petzold in seinem Heimatdorf Wiederstedt, ein Steinwurf von seinem Haus am Dorfrand entfernt auf der Hauptstrasse nach Arnstedt

Zeit: ca. 1988

Zeit: ca. 1988